2024-09-13 bis 2024-09-17 Sturmeinsätze

 Sturmereignis 2024  

13.9.2024: 
Am 13.9.2024 schien es, als würde es ein normaler stürmischer Tag, der in unserer Gegend öfter vorkommt. So rückten wir in den Morgenstunden zu zwei Baumbergungen nach Kreuzberg und in den Buchgraben aus und machten blockierte Verkehrswege frei. 

Am Nachmittag rückten wir zur Unterstützung der FF St. Radegund aus. 
In einem Keller kam es zu einem Heizungsbrand. 
Die Aufgaben der FF Rinnegg waren: 
* Stellen des Atemschutzreservetrupps, sowie anschließende Löscharbeiten im Heizungsraum unter schwerem Atemschutz. 
* Belüften des stark verrauchten Wohnbereichs mittels Drucklüfter. 
* Zubringerleitung vom TLF Rinnegg zu TLF St. Radegund 
*Regelung des Verkehrs 
Die FF Rinnegg stand mit allen drei Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften im Einsatz. Zum Zeitpunkt des Abrückens stand die Brandursache noch nicht fest. 

Trotz der Einsätze im Verlauf des 13.9. wurde unsere Monatsübung mit reger Beteiligung abgehalten. Die vorgesehene Übung wurde durch Sturm und Regen kurzerhand ins Rüsthaus verlegt und in kleinerem Rahmen durchgeführt. 
So wurde das Thema Vegetationsbrandbekämpfung und unsere vorhandene Ausrüstung präsentiert und das Umladen unserer neu gebauten Wechselcontainer in das BLF beübt. 

Anschließend gab es noch einen auf diversen Webinaren und Kursen aus der Feuerwehrschule, aufbauenden Theorieteil wo die wichtigsten Grundbegriffe und Vorgehensweisen erklärt wurden. 

Tagesfazit: 3 Einsatzadressen 

 

14.09.2024: 

Der 14.9.2024 begann ebenfalls stürmisch aber aus Einsatzsicht noch ruhig. Das BLF rückte aus, um einen weiteren Baum im Buchgraben von der Straße zu beseitigen. 

Am Nachmittag rückten wir zu einem Baum aus der zu entwurzeln und auf ein Haus zu stürzen drohte. Nach reiflicher Überlegung stellten wir fest das der Eigenschutz vorgeht und wir leider nicht helfen konnten. Noch vor dem Abrücken stürzte der Baum ohne extremen Schaden anzurichten um und blieb mit einem der fünf Stämme am Hausdach liegen. 

Kurz vor 19 Uhr rückten wir zu einer Baumbergung aus. Beim Rüsthaus angekommen änderte sich die Lage rapide und die Einsätze kamen im Minutentakt herein. 

So sicherten wir parallel den Gefahrenbereich um eine abgerissene Freileitung ab, schützen eine Poolabdeckung und ein Poolhaus vor der kompletten Zerstörung. Anschließend rückten wir aus, um eine Schafherde einzufangen. Leider kam es durch den umgekippten Unterstand dazu, dass mehrere Schafe eingeklemmt waren und eines der Tiere leider verstarb. Dennoch konnten 19 der 20 Tiere gerettet und dem Besitzer übergeben werden. 

Während diese Einsätze liefen, errichteten wir im Rüsthaus eine stationäre Einsatzleitung, um für alle weiteren Einsätze gewappnet zu sein, da wir dort unter mittlerweile Notstromversorgung und arbeiten konnten. 

Anschließend galt es an diesem Abend noch mehrere Bäume auf der Straße zu beseitigen, einen Baum von einem Auto zu beseitigen und Kühe in den Stall zu treiben, da ebenfalls die Weide gefährdet war. 

In etwa gegen 22:30 Uhr stellten wir die Einsatzbereitschaft wieder her. Mehrere beschädigte Dächer blieben leider auf Grund des zu hohen Gefahrenpotenzials als offene Einsatzadressen übrig, bzw. verwiesen bei kleineren Schäden auf Fachfirmen. 

Tagesfazit: 15 Einsatzadressen 

 

15.09.2024: 

Um 7 Uhr lösten wir für unsere Kameraden und Kameradinnen Sirenenalarm aus, da sich bereits zahlreiche Einsatzadressen durch telefonische Kontaktaufnahme gehäuft haben. 

Aufgrund des ausgefallenen Netzstroms stellten wir einem Bauernhof unser Notstromaggregat zum Melken der Kühe bei. Im gesamten Löschbereich galt es die über die Nacht umgestürzten Bäume von den Straßen zu beseitigen, um die Verkehrswege freizumachen. 

Im Verlauf des Tages kamen laufend neue Einsatzadressen hinzu die je nach Wetterlage und Gesamtsituation abgearbeitet oder aus Sicherheitsgründen für die eigene Mannschaft zurückgestellt wurden. 

So galt es auch an diesem Tag Kühe und abermals Schafe einzutreiben da Weidezäune umgerissen wurden. 

Im Verlauf des Tages besuchte uns der Bereichsführungsstab des Bereichs Graz Umgebung, um sich ein Bild über die Lage im Löschbereich der FF Rinnegg zu machen, um für Folgetage zu planen. 

Glücklicherweise lies der Sturm im Laufe des Nachmittags nach, um bereits zurückgestellte Einsatzadressen abarbeiten zu können. 

Einsatzende am 15.9. in etwa 20 Uhr, nachdem sämtliche Gerätschaften für weitere Einsätze einsatzbereit gemacht wurden. 

Tagesfazit: 44 Einsatzadressen 

 

16.09.2024: 

Der 16.9. begann um 7 Uhr mit einer Erkundungsfahrt im gesamten Löschbereich um neue Schadstellen aufzuklären und mit einer Besprechung im Rüsthaus St. Radegund welche Spezialgeräte in den Gemeinden St. Radegund, Weinitzen-Oberschöckl und Kumberg benötigt werden. 

Die FF Rinnegg bekam Unterstützung durch die FF Kainbach welche mit dem WLF mit Kran anrückte um zurückgestellt offene Adressen abzuarbeiten. 

Unter andrem wurde in Kooperation mit der Energie Steiermark ein Baum von einer Stromleitung geschnitten und ein weiterer Baum, der sich gefährlich zur Stromleitung neigte, abgetragen. Ebenso wurden weitere Adressen mittels WLF angefahren und Bäume entfernt. 

Parallel zu den Tätigkeiten mit dem WLF Kainbach war unser TLF unterwegs und deckte ein über mehrere Quadratmeter abgedecktes Dach provisorisch zu, da es der Wind endlich zuließ eine Plane auszulegen. Weiters wurde von einem Dach eine vom Absturz bedrohte Solaranlage demontiert und zurückgestellte Einsatzadressen abgearbeitet. 

Tagesfazit: 6 neue und einige zurückgestellte Einsatzadressen. 

 

17.09.2024: 

Am 17.9.2024 waren die Wetterbedingungen endlich gut genug, um noch die letzte offene Einsatzadresse erfolgreich abzuarbeiten. Drei Bäume wurden von einem Hausdach, welches durch einen der Bäum beschädigt wurde, entfernt und das Loch im Dach mit einem Provisorium zugedeckt. 

 

Fazit: 

Innerhalb von fünf Tagen wurden von der FF Rinnegg knapp 70 Einsatzadressen abgearbeitet. 

Sämtliche Feuerwehrfahrzeuge der FF Rinnegg standen im Dauereinsatz und wurden von Kameraden mit ihren privaten Traktoren mit Seilwinden und Kettensägen unterstützt. 

Ein Danke gilt der FF Kainbach für die rasche und kameradschaftliche Hilfe. 

Ein weiterer Dank gilt den Nachbarn des Rüsthauses welche die Kameradinnen und Kameraden mit Essensspenden, Kaffee, etc. versorgt haben. 

Nach den Straßensperren durch Starkregen und Hangrutschungen im Juni zeigte dieses Sturmereignis wie unersetzbar die FF Rinnegg für die Ortsteile in unserem Löschbereich ist, da nur so rasche lokale Hilfe gegeben ist und Tierleben gerettet werden konnten, wenn wieder einmal Verkehrswege blockiert sind. 

Weitere Bilder finden Sie in der Galerie.

 Sturmereignis 2024